Die geriatrische Untersuchung
Wichtig bei der Untersuchung des alten (= geriatrischen) Patienten ist die Fragestellung: Welche Untersuchungsmöglichkeiten sind durchzuführen oder durchführbar?
Die allgemeine Untersuchung (Ansehen, Riechen, Abhören, Abtasten) und die Blut- und Urinuntersuchung geben Aufschluss über den Gesundheitszustand des Tieres. Man erfährt, ob der Gesundheitszustand des alten Tieres noch in der Lage ist, die alltäglichen Belastungen zu verkraften.
Was will man mit den Untersuchungen erreichen?
Frühzeitiges Erkennung von Erkrankungen, so dass man schon im Vorfeld schwerwiegenderen Erkrankungen vorbeugen kann. Bei einigen Patienten ist abzuklären, welche Art und in welchem Schweregrad eine Erkrankung vorliegt, da manche Erkrankungen bestimmte Behandlungsmethoden einschränken oder ganz zu unterlassen sind. So ist z.B. bei einer schwerwiegenden Herzerkrankung vom Einsatz im Hundesport oder von einer Massage abzuraten. Bei einer geringgradigen bis mittelgradigen Herzerkrankung hingegen kann Hundesport in Maßen oder eine Massage förderlich sein.
Der alternde Patient
Der alternde Patient weist eine herabgesetzte Fähigkeit auf, Stress zu widerstehen. Durch das Alter nimmt die Stoffwechselfähigkeit des Organismus ab. Es kommt zu Veränderungen im Stoffwechsel, der zur Folge hat, dass die Zellen mit weniger Sauerstoff versorgt werden. Dies kann noch durch die altersabhängig eingeschränkte Herztätigkeit verschlimmert werden. Weiterhin treten altersbedingte Veränderungen in der Lunge auf, die die Aufnahme von Sauerstoff aus der Atemluft verringern. Die Wärmeregulation wird verringert, daraus folgt eine abnehmende Wärmeproduktion und das Tier friert mehr und schneller als früher. Ferner erfolgt im Alter eine Abnahme der Schilddrüsenfunktion. Außerdem ändert sich der Schlafrhythmus. Man hat kürzere Schlafpausen. Es kommt zur Abnahme an Muskulatur durch Muskelschwund und zu vermehrten Bindegewebsveränderungen. Die herabgesetzte Anpassungsfähigkeit des alten Tieres begünstigt die erhöhte Erkrankungshäufigkeit.