Wärmeanwendung

Wärmeanwendung = Thermotherapie, nicht nur in Form von warmen oder heißem Wasser, sondern auch als Rotlicht, Ultraschall, Laser u. a.

Wärmeanwendungen werden beim Gesunden eingesetzt zur Erwärmung des Massagegebietes, für vorbeugende Behandlungen von belasteten Gebieten und zur Entspannung. Beim Kranken wird Wärme eingesetzt für die Behandlung der unter­schiedlichsten Heilungsstadien nach Verletzungen.

Wärmeanwendungen vermindern den Schmerz, wirken stoffwechselanregend, führen zur Blutgefäßerweiterung, wodurch es zur besseren Zirkulation mit erhöhter Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gebietes kommt und sie führt zur Lockerung der Muskelfasern Sehnen und Bänder.

  • Wärmeanwendung hauptsächlich im subakuten und chronischen Zuständen anwenden.
  • Wärme verringert den Wundschmerz bei alten Verletzungen, verschafft Linderung bei leichten Entzündungen und verringert die Steifheit bei alten Tieren.
  • Bei Wärmeanwendungen in akuten Stadien sollte eine hohe Temperatur gewählt werden (37 - 43 °C, selten über 43 °C), z. B. zur Blutstillung, aber hier besteht die Gefahr der Verbrennung!! Deshalb lieber Kälteanwendungen durchführen!
  • Ab 46 °C empfindet das Tier die Hitze als schmerzhaft!
  • Wärmezufuhr mit Hilfe einer Wärmflasche, Rotlicht (auf richtigen Abstand achten), Kühlelementen (die im heißem Wasser erwärmt wurden), nassheißen Handtüchern, heiß-warmen Breiumschlägen, heißem Wasser aus dem Schlauch oder in Form von Salben (Enelbin, Heparin usw.).

Dauer der Wärmeanwendungen

  • Normale Anwendung: 10 - 20 Minuten bei warmen Anwendungen.
  • Kurze Anwendungen: 5 - 15 Sekunden bei heißem Wasser über 370 - 43 °C.
  • Kurze bis mittlere Dauer: 1 - 2 Minuten zur Blutstillung mit heißem Wasser > 40 °C.
  • Gefahr der Verbrennung, Kälte sicherer!

Indikationen für Wärmeanwendungen

  1. Vor der manuellen Therapie zur Erwärmung des Mas­sagegebietes.
  2. Zur vorbeugenden Behandlung von belasteten Gebieten beim gesunden Patien­ten.
  3. Bei erhöhter allgemeiner Erregbarkeit des Tieres. Durch die Wärmeanwen­dung wird die Aktivität des Formatio reticularis gesenkt. Dies führt zur Ent­spannung und Beruhigung des Tieres.
  4. Bei Zuständen von Muskelhypertonus wird durch die Wärme der Muskeltonus gesenkt.
  5. Bei Hypertonie führt die Wärmeanwendung zur Erniedrigung des peripheren Gefäßwiderstandes und des Blutdruckes. Daraus ergibt sich eine bessere Zir­kulation mit erhöhter Sauer­stoff- und Nährstoffversorgung des Gebietes und in Folge führt sie zur Lockerung der Muskelfasern, Sehnen und Bänder.
  6. Bei Broncho-, Magen- und Darmspasmen wird die glatte Muskulatur durch die Wärme entspannt und der Spasmus gelöst.
  7. Bei Bronchialobstruktion wird die bronchiale Sekretion durch die Wärmezu­fuhr angeregt.
  8. Bei Tachypnoe bewirkt die Wärme eine Beruhigung der Atmung und eine Ver­tiefung der Atmung.
  9. Bei entzündlichen Prozessen wirkt die Wärme antiphlogistisch.
  10. Zur Abszessreifung.
  11. Viele Wärmeanwendungen werden im subakuten und chronischen Zuständen an­wenden. Wärme verringert den Wundschmerz bei alten Verletzungen, ver­schafft Linderung bei leichten Entzündungen und verringert die Steifheit bei alten Tieren.


Rotlichtbehandlung vor der Massage

Kälteanwendung

Anwendung in Notfällen oder im akuten Stadium, (z. B. nach Unfall, Quetschung, Verstauchung), also direkt nach einem Trauma, um Blutungen zu stoppen und übermäßige Schwellungen zu verhindern, aber auch wenn chronische Zustände wieder aufflackern.

Die Kälteanwendung steigert die Körpertemperatur und den Blutdruck, führt zur Zusammenziehung der Muskulatur, stärkt die Herzfunktion, stimuliert das Nervensystem, wirkt stoffwechselanregend und führt zu einer Verlangsamung und Vertiefung der Atmung. "Kalte Dusche am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen!"

 

  • Kälte aber nicht zu lange anwenden, sonst erreichen sie das Gegenteil!
  • Kälte verringert Blutungen und Schwellungen und führt zur Endorphinausschüttung, was zur Schmerzlinderung beiträgt.
  • Kühlelemente, Eiswürfel oder Eisspritze oder Eistasse, nasskaltes Handtuch, kalter Schwamm oder kaltes Wasser aus dem Schlauch anwenden.
  • Eismassage bei Schwellungen und Entzündungen: Mit der Eistasse kreisförmige Bewegungen auf dem Fell ausführen, nicht auf die Wunde gehen, sondern am Wundrand bleiben. 2 bis maximal 5 Minuten vereisen, dann leichte Massage anwenden, etwa 5 Minuten, um wieder Wärme in das Gebiet zu bringen. Das Gebiet danach mit einem Verband oder Tuch abdecken.

Dauer der Kälteanwendungen

  • Kurze Anwendung: 15 - 60 Sekunden (Eisanwendungen oder kalte Anwendungen in empfindlichen Bereichen)
  • Durchschnittliche Anwendung: 3 - 10 Minuten (Eismassage oder kalte Anwendungen, Notfallanwendung)
  • Lange Anwendungen: 10 - 30 Minuten (Für chronische Zustände, Notfallanwendung, kühle Umschläge o. lauwarme Anwendung).

Indikationen für Kälteanwendungen

  1. Bei Ermüdung oder Konzentrationsschwäche führt die Kälteanwendung zur Akti­vitätserhöhung der Formatio reticularis und die Muskelaktion wird erhöht.
  2. Bei hypotoner Dysregulation führt die Kälte zur Erhöhung des peripheren Ge­fäßwiderstandes und zur Blutdruckerhöhung. Dies führt zur Steigerung der Körpertemperatur, gleichzeitig wird die Herzfunktion gestärkt.
  3. Bei Tachykardie bewirkt die Kälteanwendung eine Kältebradykardie.
  4. Bei flacher Atmung und bei Bradypnoe kommt es durch die Kälte zur Atemver­tiefung und zur Atemfrequenzsteigerung.
  5. Bei Kontrakturen bewirkt die Kälte eine Kälteanästhesie.
  6. Bei oberflächlichen und tiefen Schmerzen wirkt die Kälte analgetisch und antii­schämisch durch die reaktive Hyperämie.
  7. Bei entzündlichen Prozessen (akut und subakut) und bei Verbrennungen wirkt Kälte antiphlogistisch.
  8. Kälte verringert Blutungen und Schwellungen, gleichzeitig führt es zur Endor­phinausschüt­tung und damit zur Schmerzlinderung.
  9. Bei Ödemen und Stauungen (nicht kardialen) wirkt die Kälteanwendung antihä­matomatös.
  10. Kälte wirkt stoff­wechselanregend.
  11. Kälteanwendungen stimulieren das Nervensy­stem.
  12. Vor der manuellen Behandlung eines schmerzhaften Bereiches.
  13. Bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates.
  14. In Notfällen oder im akuten Stadium (z. B. nach Unfall, Quetschung, Verstau­chung), um Blutungen zu stoppen und über­mäßige Schwellungen zu verhin­dern.