Einführung

Bei der Ultraschalltherapie verwendet man mechanische Schwingungen (Vibratio­nen), die oberhalb des Hörschalls liegen, zur Therapie. In der Medizin wird nicht der ganze Ultraschallbereich genutzt, sondern nur Frequenzen zwischen 1 MHz bis 20 kHz. Die Ultraschalltherapie gehört eigentlich zur Mechanotherapie, da mit den vor­liegen­den Schwingungen eine hochfrequente Mikrovibrationsmassage im Gewebe durch­geführt wird.

Wirkung des Ultraschalls auf den Organismus

Beim Ultraschall hat man sowohl eine physikalische Wirkung als auch eine biologi­sche Wirkung. Bei der physikalischen Wirkung haben wir zwei Wirkungsebenen:

  1. die thermische Wirkungsebene
  2. die mechanische Wirkungs­ebene.

Zur thermischen Wirkungsebene: Es kommt zur Wärmeentwicklung. Durch die Wärme entstehen bekannte Wirkungen, wie z. b. bessere Durchblutung, vermehrte Vaskularisation, Beschleunigung von Stoffwechselfunktionen usw.

Zur mechanischen Wirkungsebene: Durch Druckkräfte des Ultraschalls kommt es zu einem mechanischen Reiz auf die umliegenden Zellen und Gewebsstrukturen. Gleichzeitig wird ein chemischer Prozess in Gang gesetzt. Wir erreichen also eine Mikromas­sage im tiefen Gewebe.

Die biologische Wirkung entsteht einerseits durch die Gewebserwärmung, also der thermi­schen Wirkungsebene und den Folgen des mechanischen Reizes, der durch die Auslösung eines chemischen Prozesses die Enzymaktivierung oder –hemmung in Gang setzt.


Therapeutischer Ultraschall beim Cauda Equina Syndrom

Indikationen

Hauptindikatio­nen sind Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates, wie z.B.

 

  • Arthrose, Bur­sitis, Ellenbogendysplasie, Epicondylitis
  • Frakturheilung
  • Nachbehandlung nach Kreuzbandrissoperationen
  • Lum­balgie
  • Heilungsverbesserung bei Muskelrupturen und Sehnenoperationen
  • Myalgie, Myogelose
  • Osteochondrose, Spondylose
  • Tendomyo­pathie, Ten­dovaginitis

Andere Indikationen sind innere Erkrankungen wie Abszessbehandlung, Asthma bronchiale, subakute Hämatome oder Narbenbehandlung.

Hauptkontraindikationen

Der therapeutische Ultraschall sollte nicht angewendet werden bei allen Erkrankun­gen, bei denen Wärme kontraindiziert ist:

 

  • maligne Tumoren, akute Infektio­nen, Thromben usw.
  • Beschallung der Keimzellen (Eiterstöcke, Hoden), der Augen, des gravi­den Ute­rus, der Epiphysenfugen von Jungtieren, des Gehirns oder des Rücken­marks
  • Bei Kreislaufinsuffizienz, Koronarerkrankungen, Herzrhythmusstörungen
  • Bei akuten Entzündungserscheinungen
  • Nach Laminektomie (Offenliegendes Rückenmark!)
  • Veränderungen der Haut (Pilzbefall, Infektionskrankheiten u.a.)

Die Behandlung und Anwendung des therapeutischen Ultraschalls

Behandelt wird vorwiegend mit 1 Mhz bzw. 3 Mhz. Der Unterschied bei den ver­schiedenen Frequenzen liegt in der Eindringtiefe. 1 Mhz dringt tiefer ins Gewebe und wird besonders für die Behandlung von tieferen Gewebestrukturen wie Knochenhaut, Knor­pel und Sehnen eingesetzt. 3 Mhz wird eher bei der Beschallung von Haut und haut­nahen Geweben eingesetzt, wie z. B. bei der Narbenbehandlung. Das Ankopp­lungsmedium z. b. Gel auf das Behandlungsgebiet auftragen. Man geht mit kleinen, kreisenden Bewegungen z. b. über den Gelenkspalt und das umlie­gende Gewebe.

Weiterführende Literatur